Microsoft hat seinem Webbrowser ein Google-Tuning verpasst. Wir haben ausprobiert, wie sich das auf die Leistung auswirkt – und ob der neue Edge nun mit Chrome und Firefox mithalten kann.
Vor knapp einem Jahr hatte Microsoft angekündigt, eine schnellere und sicherere Version seines Webbrowsers Edge entwickeln zu wollen. Eigentlich ein ganz normaler Vorgang, schließlich verspricht jeder Softwarehersteller regelmäßig Updates, die seine Software besser machen. Ungewöhnlich ist an diesem Fall, dass Microsoft für das Update den Kern des Browsers mit Google-Software bestückt.
Knappe Niederlage im Performance-Test
Der erste Eindruck erinnert rasch an die Leistung von Chrome: Die Oberfläche ist aufgeräumt, die Seiten öffnen sich flink und auch bei vielen geöffneten Tabs geht das Programm nicht in die Knie. Um die Leistung zu überprüfen, testen wir die Performance zunächst mit dem Benchmark-Tool Jetstream 2.
Das Programm bewertet, wie schnell Browser auf Eingaben reagieren und wie sauber sie Webcode interpretieren. Um hier zu bestehen, dürfen die Programme auch nach einigen Minuten Dauerbelastung nicht einknicken und sich keine Ruhepausen gönnen.
In diesem Test muss sich Edge ganz knapp geschlagen geben. Mit 74.706 Punkten landet er knapp hinter Chrome mit 75.379 Punkten. Auf dem dritten Rang landet Firefox mit nur 53.317 Punkten.
Im Grafiktest ist Edge spitze
Explodierende Farbkreise, hüpfende Herzen und funkelnde Sterne: Auch beim Bewegungstest mit MotionMark ist Edge nahezu gleichauf mit Chrome. Mit einer hohen Bildrate werden die Browser hier gezwungen, Objekte zu verschieben und verschwimmen zu lassen. Chrome gewinnt mit 206 Punkten, knapp dahinter folgt Edge mit 199 Punkten. Auch hier ist Firefox deutlich abgeschlagen, erreicht nur 106 Punkte.
Fazit
Microsofts Tuning des Edge-Browsers hat sich gelohnt. Das Tool kann nun locker mit Googles Chrome mithalten und lässt im Leistungsvergleich den Firefox-Browser weit hinter sich. Bei den Privatsphäre-Einstellungen sind alle Anbieter auf einem ähnlichen Stand.
Klar ist aber auch: In den beiden Leistungssiegern Chrome und Edge steckt Google-Technologie. Wer das nicht will, muss auf ein wenig Performance verzichten und auf Konkurrenzangebote wie Mozillas Firefox setzen. Der neue Edge-Browser steht hier zum Download bereit. Nutzern von Windows 10 soll er in den kommenden Wochen automatisch als Update eingespielt werden.
Quelle: Spiegel.de