Die Fälle häufen sich: Betrüger geben sich als Microsoft-Mitarbeiter aus und warnen vor Sicherheitslecks. Dahinter steckt Betrug. Die Behörden sind machtlos.
Die Anrufer sind hartnäckig. Der erste Anruf kommt Ende März. Am Telefon: eine englischsprachige Frau mit einer alarmistischen Warnung. Sie sei von Microsoft, sagt sie, „Sie haben ein Sicherheitsproblem mit dem Computer.“ Als die Verbraucherin auflegt, geht der Telefonterror los. Acht Mal wird die Berlinerin innerhalb einer guten Woche angerufen, die Botschaft ist immer dieselbe: „Ihr Computer ist gehackt, wir helfen Ihnen, ihn wieder sicher zu machen“.
Mal sprechen die Anrufer gebrochenes Deutsch, mal ist es ein eher schlechtes Englisch. Was Vertrauen schaffen soll: Alle Telefonate kommen vermeintlich aus Deutschland, auf dem Handy-Display werden Festnetznummern angezeigt, bevorzugt aus dem süddeutschen Raum.
Microsoft und die Polizei bitten darum, ihnen solche Fälle zu melden. Falls Sie angerufen werden, sollten Sie keine persönlichen Daten wie Kennwörter, Kundennummern oder Bankdaten preisgeben, warnt die Bundesnetzagentur.
Der Betrug mit dem angeblichen Microsoft-Support – manchmal geben sich die Anrufer auch als Mitarbeiter von Amazon aus – ist nicht neu. Bereits im Jahr 2014 warnte Microsoft seine Nutzer vor betrügerischen Anrufen, E-Mails oder fingierten Werbeanzeigen im Internet. Das hat auch heute noch Bestand. Der Softwarehersteller betont, dass er Kunden niemals von sich aus anruft.
Auf gar keinen Fall dürfen Sie den Anrufern den Fernzugriff auf Ihren Computer gewähren. Ist das bereits geschehen, sollten Sie das Gerät vom Internet trennen und von einem IT-Experten prüfen lassen, empfehlen Verbraucherschützer. Ändern Sie zudem alle Passwörter und Zugangsdaten, vor allem die Zugänge zu E-Mail-Konten, Online-Shops und zum Online-Banking.
Quelle: Verbraucherzentrale